Wie verkauft man in der Schweiz am gescheitesten ein Occasionsauto?
Viele fangen gleich an mit Googeln und schauen auf Autoscout: ähnlicher Jahrgang, ähnliche Kilometer — sagen wir mal rund 15 000 Franken. Dann geht man zu zwei Händlern und bekommt Angebote von 10 000 bis 11 000. Das ist normal – der Händler muss daran verdienen.
Wieso zahlt der Händler weniger?
Weil er nachher noch Aufwand hat: Auto putzen, kleine Sachen flicken, MFK-Themen lösen, Garantie geben, inserieren, Parkfläche blockieren. Und am Schluss muss ja noch etwas Marge drinbleiben. Du bekommst dafür Bequemlichkeit: Geld, Schlüssel abgeben, fertig. Keine Leute, keine Telefonate, keine Diskussionen.
Privat verkaufen: mehr Geld – aber mehr Nerven
Privat kriegst du meistens mehr. 2–3 Tausend mehr sind realistisch, je nach Auto auch etwas mehr. Aber dafür musst du dich mit Leuten rumschlagen: Anrufe, „isch no do?“, absurde Angebote, Export-Stories, No-Shows.
Die wichtigsten Tipps aus Erfahrung:
1) Richtig inserieren.
Autoscout.ch funktioniert am besten. Ricardo geht auch. Facebook Marketplace ist voller Schrott- und Scam-Anfragen, Anibis eher tot.
2) Gute Fotos & ehrlich schreiben.
Viele Bilder: aussen, innen, Motorraum. Zustände ehrlich beschreiben – sonst hast du später Ärger.
3) Scam ignorieren.
„Ich zahl per Bank, Kollege holt ab“ — sofort Nein.
„Hälfte vom Preis für Export“ – löschen.
Wenn’s komisch ist, ist es komisch. Kein Wort verlieren, einfach ignorieren.
4) Testfahrt nur mit dir im Auto.
Nie einfach Schlüssel geben. Fahrzeugausweis bis zur Zahlung bei dir behalten.
5) Zahlung nur safe.
Am einfachsten Cash auf Hand. Bei Banküberweisung erst Schlüssel, wenn das Geld definitiv drauf ist.
6) Papierkram korrekt.
Vertrag von Autoscout nutzen. Nach Verkauf zum Strassenverkehrsamt: Schilder abgeben, Ausweis annullieren, annullierten Ausweis dem Käufer geben. Der registriert dann auf sich und fährt mit eigenen Schildern.
Was lohnt sich für wen?
Wenn du schnell Ruhe willst: Händler. Wenn du Zeit und Nerven hast und jede Woche 200–300 Fr.- Einsparung an Geduld wert ist: privat.
Du kannst auch beides kombinieren: zuerst privat versuchen mit Deadline — klappt’s nicht, zum Händler gehen. So verlierst du nichts.
 
				