Tipps zum Autokauf
Gebrauchtes Auto richtig prüfen: Tipps für Laien
Das Kaufen eines gebrauchten Autos kann eine Herausforderung sein, besonders wenn man keine technische Ausbildung hat. Ich habe mich im Laufe der Jahre oft mit Autos beschäftigt, viele gekauft und auch repariert. Aber was sollte man als Laie beachten, wenn man ein gebrauchtes Auto besichtigt, um böse Überraschungen zu vermeiden? Hier sind einige Tipps, die euch helfen können.
Recherchiert im Voraus
Bevor ihr euch ein Auto anseht, ist es wichtig, sich online gut zu informieren. Websites wie facebook marketplace oder autoscout24 bieten eine gute Übersicht über Preise und Modelle. So bekommt man ein Gefühl dafür, was ein Auto wert ist und welche Preise realistisch sind. Achtet darauf, Preisunterschiede zu vergleichen und auf Ausreißer zu achten. Das hilft euch, das Angebot besser einordnen zu können.
Optische Mängel vs. Reparaturmängel
Ein gebrauchtes Auto kann optische Mängel aufweisen, die den Preis beeinflussen. Kratzer, Dellen oder abgenutzte Felgen sind häufige optische Schäden. Doch es gibt auch Reparaturmängel, die deutlich teurer werden können. Hier ist Vorsicht geboten! Bei älteren Autos sollte man besonders auf die Reparaturkosten achten, denn diese können schnell den Preis eines vermeintlichen Schnäppchens in die Höhe treiben.
Auf Details achten
Ein guter Tipp: 70 % des Kaufpreises eines Autos hängen von den Reparaturkosten ab. Die restlichen 30 % bestimmen sich durch das Baujahr, den Zustand und den Kilometerstand. Bei älteren Autos sind Reparaturen fast unausweichlich. Bevor ihr also zuschlagt, prüft das Auto gründlich:
Spaltmaße:
Wenn die Türen oder der Kofferraum nicht richtig schließen oder ungleichmäßig aussehen, kann das auf einen Unfall hinweisen. Achtet darauf, ob die Maße auf beiden Seiten gleich sind.
Lack und Felgen:
Kleine Kratzer an den Felgen oder der Lackierung können ein Hinweis auf Unfälle sein oder einfach auf den allgemeinen Zustand des Fahrzeugs.
Reifen:
Schaut euch die Reifen genau an. Besonders wichtig ist das Reifenalter, das auf der Seite der Reifen mit einer DOT-Nummer ablesbar ist. Diese gibt euch Auskunft über das Herstellungsdatum.
Der Motorraum und die Technik
Ein sauberer Motorraum ist nicht immer ein gutes Zeichen. Manche Verkäufer lassen ihre Autos vor dem Verkauf reinigen, um Mängel zu kaschieren. Wenn der Motorraum zu sauber aussieht, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Wagen viel Öl verbraucht hat. Falls ihr keine Fachkenntnisse habt, macht keine Motorwäsche und prüft stattdessen den Zustand des Motors auf offensichtliche Mängel.
Wichtige Tests und Inspektionen
Während einer Probefahrt könnt ihr viele wichtige Dinge testen:
– Lenkung und Fahrverhalten: Die Lenkung sollte schnell und ohne Widerstand reagieren. Wenn sie sich schwergängig anfühlt oder ungewöhnliche Geräusche macht, könnte das auf Probleme hinweisen.
– Gelenke und Aufhängung: Hört auf ungewöhnliche Geräusche beim Fahren, insbesondere beim Fahren über Unebenheiten. Knackende Geräusche können auf beschädigte Gelenke hinweisen, was eine teure Reparatur zur Folge haben kann.
– Bremse und Auspuff: Achten Sie darauf, ob das Auto beim Bremsen stabil bleibt und keine Geräusche macht. Auch den Auspuff solltet ihr auf Risse oder Löcher überprüfen.
Bauernfängerei vermeiden
Seid vorsichtig bei Verkäufern, die nervös wirken oder widersprüchliche Informationen geben. Ein Verkäufer, der das Auto privat genutzt hat, kennt die Mängel des Fahrzeugs besser und kann euch vielleicht sogar bei der Preisverhandlung entgegenkommen.
Fazit: Prüfen, verhandeln und sichern
Wenn ihr euch unsicher seid, nehmt jemanden mit, der sich auskennt. Das kann ein Freund oder ein Mechaniker sein, der das Auto auf Herz und Nieren prüft. Oft lohnt es sich auch, das Auto vor dem Kauf in einer Werkstatt checken zu lassen. Das kostet euch ein paar Euro, aber ihr vermeidet so große finanzielle Überraschungen nach dem Kauf. Wenn alles passt, könnt ihr den Preis noch etwas verhandeln und euch sicher sein, dass ihr ein gutes Geschäft gemacht habt.
Der Kauf eines gebrauchten Autos erfordert Geduld und Aufmerksamkeit. Mit diesen Tipps könnt ihr sicherstellen, dass ihr kein „Schnäppchen“ kauft, das sich später als teure Fehlentscheidung herausstellt.